Handwerk-Schutzgebiete ermöglichen

Wir fordern die Einrichtung von Schutzgebieten, die es Menschen in Deutschland ermöglichen sollen, eine lokale bedarfsorientierte Selbstversorgungswirtschaft zu betreiben. Die Basis einer solchen Wirtschaftsweise sind die zahlreichen traditionellen Handwerkskünste, die noch dazu in der Lage waren, die notwendigen Dinge weitgehend mit lokal verfügbaren Mitteln eigenständig zu produzieren.

Wer und was braucht diesen besonderen Schutzstatus?

Sowohl kleinbäuerliche und vielfältige Landwirtschaft, als auch die traditionellen Handwerkskünste sind unter den derzeit einheitlich geltenden Marktregeln vom Aussterben bedroht. Die Notwendigkeiten, ausreichende Einnahmen zu erzielen, wie auch die zahlreichen bürokratischen Auflagen zu erfüllen, machen ihren Fortbestand weitgehend unmöglich.

Wieso sind die traditionellen Herstellungsweisen erhaltenswert?

Das Wissen und die Fertigkeiten, mit einfachen Mitteln die notwendige Nahrung und benötigten Güter eigenständig herzustellen, sind ein kostbarer Schatz, der die Möglichkeit beinhaltet, eine Wirtschaftsweise zu entwickeln, die an die natürlichen Bedingungen vor Ort angepasst ist und langfristig der Erde und dem Leben geringstmöglichen Schaden zufügt.

Schon wenige Schutzgebiete, die nicht viel mehr als Museen vergangenen Lebens wären, können dieses Wissen und die Fertigkeiten für zukünftige Generationen erhalten.

Unvereinbare Wirtschaftsweisen

Besonders in der Landwirtschaft ist offensichtlich, dass die industrielle und die kleinbäuerliche Produktionsweise fundamental unterschiedliche Ziele verfolgen und Wege gehen.

Der Landwirt führt ein profitorientiertes Wirtschaftsunternehmen. Hohe Kosten für Gebäude, Maschinen, Saatgut und die dazugehörigen Gifte (Fungizide, Insektizide, Herbizide) erfordern hohe Einnahmen, die in der Breite nur über die Menge erzielt werden können. Wenige Arbeitskräfte erzeugen mit viel Technik einen möglichst hohen Ertrag, beispielsweise einer bestimmten Sorte pro Hektar, Milch pro Kuh oder Ferkel pro Sau. Monokulturen an Pflanzen und Tieren sind die Folge. Das Land und die Tiere sind dabei eine Resource, die es maximal auszunutzen gilt. Die Natur wird der Produktionsweise untergeordnet.

Die traditionelle kleinbäuerliche Weise ist hingegen weitgehend an die natürlichen Bedingungen und den Beziehungen der dort lebenden Pflanzen und Tiere angepasst. Diese begrenzen die Menge, die vom Land entnommen werden kann. Die Vielfalt des Lebens wird geschätzt, bewahrt und gefördert. Es werden viele Arbeitskräfte benötigt, die mit relativ einfachen technischen Mitteln eine Vielfalt von Nahrungsmitteln mit vielfältigen Eigenschaften erzeugt. Das Land ist ein Lebensraum, in den es sich respektvoll zu integrieren gilt. Die Tiere sind Lebewesen, die uns helfen zu überleben. Die Produktionsweise ist weitgehend an die Natur angepasst.

Hier haben wir unterschiedliche Wirtschaftsweisen, die aber den gleichen Marktregeln, Steuern, Abgaben und Reglementierungen unterliegen. Die Folgen kennen wir. Die kleinbäuerliche Weise ist finanziell nicht durchzuhalten und daher bei uns fast verschwunden. Und das, obwohl alle wissen, dass es für die Erde am besten wäre, sie würde ausgeweitet.

Ähnlich sieht es mit zahlreichen Handwerken aus. Zwar mangelt es dort oft nicht an Aufträgen, aber die Arbeit hat nur noch wenig mit den traditionellen Tätigkeiten gemein. Möbel werden nicht mehr vom Tischler aus Hölzern von heimischen Wäldern hergestellt, sondern in weitgehend automatisierten Fabriken aus Hölzern vom Weltmarkt. Es gibt kaum noch Spinner, Weber, Schneider und Kürschner, denn unsere Kleidung wird fast vollständig im Ausland hergestellt. Das sind nur Beispiele. Bis auf einige noch verbleibende Nischen sind die traditionellen Handwerke weitgehend ausgestorben.

Für ein Nebeneinander unterschiedlicher Wirtschaftsweisen

Um dem Aussterben traditioneller Handwerkskünste und kleinbäuerlicher Landwirtschaft entgegenzuwirken braucht es ein Nebeneinander unterschiedlicher Wirtschaftsweisen mit verschiedenen Regeln. Zu diesem Zweck haben wir eine Liste von Forderungen zur Einrichtung von Schutzgebieten zusammengestellt.